Freifunk = Freifunk?

räusper
Also… erstmal danke für die ganzen Erklärungen, auch an die anderen.

Den Leuten mit den Routern mitzugeben „Hey du bist nicht ganz so Anonym wie gern behauptet wird“ ist prinzipiell schon mal eine gute Idee. Daher daumen hoch.

Aber ehrlich gesagt mach ich mir weniger Sorgen das diese WLAN-Betreiber sich im Worse-Case-Szenario 1 über den eigenen Knoten illegales auf die Platte ziehen. Da wäre man ja schön blöd. Sondern eher das sich VolldeppXY eine Freifunkkarte schnappt und dann bei einem Entfernten Knoten etwas Saugt. Und dann du als netter Typ mit offenem Freifunk dann die Kacke am Bein hast.

Worse-Case-Szenario 2 wäre wenn irgendein Abmahntyp (bspw, aus Langeweile und bei RTL&Co gesehen) sich die selbe Karte schnappt und dein Knoten lokalisiert und dann mal Pauschal die 2-3 in Frage kommenden Häuser/Haushalte abmahnt und du dann auch der Depp bist weil offenes WLAN…

Gut. VolldeppXY würde bei mir daheim jetzt in jedem Fall auffallen, da Land und so. Aber in OG direkt… Also mir als mehr oder minder Semi-DAU fallen da genug Möglichkeiten ein um nicht bemerkt zu werden…

Irgendwelche Infos oder Hints für die 2 Fälle?

[quote=„KaoruDark, post:21, topic:92“]
Aber ehrlich gesagt mach ich mir weniger Sorgen das diese WLAN-Betreiber sich im Worse-Case-Szenario 1 über den eigenen Knoten illegales auf die Platte ziehen. Da wäre man ja schön blöd. Sondern eher das sich VolldeppXY eine Freifunkkarte schnappt und dann bei einem Entfernten Knoten etwas Saugt. Und dann du als netter Typ mit offenem Freifunk dann die Kacke am Bein hast.[/quote]
Es geht ja nicht nur darum, das jedem Knotenbetreiber zu erklären, sondern jedem, der Freifunk nutzt. Klar geht das nicht immer. Aber wenn jemand wirklich Schaden anrichten will, dann tut er das egal ob mit oder ohne eine solche Belehrung. Für dich als Knotenbetreiber kann das erstmal egal sein, das wird erst dann relevant, wenn es mal soweit kommt. Und dazu langt eine Urheberrechtsverletzung nicht.

Auf welcher Grundlage sollte er das denn tun? Ein freies WLAN zu betreiben ist kein Abmahngrund.

Da steht dann im Protokoll des Serverbetreibers die IP-Adresse des Benutzers. Oder die des Servers vom Freifunk Rheinland. Aber eben nicht die des Nodebetreibers. Damit ist es ziemlich schwierig zu beweisen, dass die Daten über diesen Freifunkknoten liefen - und nicht über irgend einen anderen.
Das ist dann auch nur die technische Seite - juristisch sind da halt auch noch ein paar Aspekte die schützen. Denn auch wenn bewiesen wurde, dass die Daten tatsächlich technisch über den Knoten liefen - ist die Frage ob das juristisch relevant ist. Details dazu unter http://freifunkstattangst.de/

Du kannst nicht verhindern dass irgendwer Dich für irgendwas abmahnt. Die Frage ist ob eine Abmahnung gerechtfertigt ist. Das Anbieten von einem offenen Wlan ist in Deutschland nicht verboten - also was sollte eine korrekte Begründung für eine solche Abmahnung sein?
Alleine aus der Karte bekommt man ja nicht mal den Namen von jemanden raus der an einer Adresse wohnt. An wen sollte denn eine Abmahnung gehen? Familie Müller im ersten Stock? Herr Meier im Erdgeschoss? Und dort an ihn oder seinen erwachsenen Sohn der für sein Studium noch bei ihm wohnt?

Die Abmahnindustrie hat keine Interesse an Daten die so aufwendig zu generieren sind wie man es über die Karte tun müsste. Die bekommt über die Provider und die Monitore genug Daten wo sie unbedarfte abfischen könnte. Freifunker sind da kein Ziel - eher ein Nicht-Ziel weil sie sich organisieren und so etwas wie den Abmahnbeantworter (CCC | Der Abmahnbeantworter: Selbstverteidigungshilfe gegen unberechtigte Abmahnung) kennen. Sowas macht dann Arbeit bei den Abmahnern und das können sie wiederum nicht brauchen, weil sie das Geld kostet.

In dem Beitrag den ich gesehen hab, ging es eben um Abmahnungen das man ein freies WLAN betreibt - ja. Und sicherlich ist/war die Rechtliche Grundlage für die Abmahnung/Abmahnungen bestenfalls dürftig.

Erhaltet ihr 2 nun eine Abmahnung, wisst ihr gleich an wen ihr euch wenden müsst bzw. aus welchen Gründen die Abmahnung ungültig ist.

Die Familie Müller oder Oma Erna die netterweise das WLAN teilen haben dieses Backgroundwissen unter Umständen nicht und bezahlen die Abmahnung.

Aktuell sind wie wir ja oben schon festgestellt haben die Infos im netz noch dezent wiedersprüchlich… Ich hoffe das bessert sich die nächste Zeit noch :confused:

Genau deshalb wird ja im Freifunk versucht den Nodebetreiber zu schützen. Damit Oma Erna eben keine Post bekommt weil keiner weiß, dass die relevante Verbindung über Oma Ernas Router lief.

Das ist der Grund warum ich wenn immer möglich Quellen angebe. Aber letztlich muss sich natürlich jeder selbst eine Meinung bilden und überlegen was er sich und Oma Erna zumuten kann.

Abmahnungen kann man immer für alles bekommen. Egal ob ich im Garten liege, über die Straße gehe oder in einem Forum schreibe. FF tut das möglichste, um das Risiko für Betreiber zu reduzieren. Und ist damit meiner Meinung nach um Längen erfolgreicher als andere einfache Methoden. Gerade um die Oma zu schützen, hat die von meinen Kindern einen Freifunkrouter…

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Das ist aber auch nur so lange richtig, bis bei einer Freifunk Community eine richterliche Anordnung eintrudelt, die sie zur Mitarbeit verpflichtet. Zugegeben, dazu braucht es etwas mehr als eine Urheberrechtsverletzung, aber unmöglich ist das nicht. Genau darauf wollte ich hiermit hinaus und ich glaube genau hierauf bezieht sich auch die Frage von KaoruDark:

In diesem Fall ist ohne weiteres ersichtlich bzw herausfindbar über welchen Knoten der Traffic kam.

Weißt du noch um welchen Beitrag es da konkret ging? Ich würde mir das gerne mal ansehen.

Nein, ich bin kein Anwalt und würde im Falle einer Abmahnung immer einen Anwalt einschalten. Egal wie gut ich mich selbst damit auskenne.

Es ist das Internet, das wird sich nie ändern.